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2. FuTK des FuTB - 3 in Leipzig

Der Eisenbahntransport

Truppentransporte per Eisenbahn gehörten in der 2. FuTK nicht zur Routine, so daß es vor allem für die Uffz. und Soldaten eine Besonderheit in ihrer Armeezeit war.

Sowohl der PRW-16 ( Abbau der Räder und Absenken der Antenne ) als auch die P-40 ( Abbau der Antenne ) mußten auf Verlademaß umgebaut werden.
Bis Brest wurden die Maschinen mit Standartverladekeilen verladen.
Innerhalb der Sowjetunion wurde die Technik zusätzlich, z.T. 16-fach verrödelt ( 6 mm Rödeldraht ).
Zum Teil wurde zusätlich das Blockieren der Laufrollen mit Holzkeilen gefordert. Allerdings hatten auch diese Maßnahmen nur noch wenig Effekt, wenn der komplette Tranport schnell einmal über einen Ablaufberg gerollt wurde.
          


Als Waggonmaterial kamen bis Brest Rmmp, Samms, KMs etc. zum Einsatz.
Als sogenannte Mannschaftstransportwagen wurden innerhalb der DDR gewöhnlich "O"- Wagen mit einem gußeisernen Ofen und quer eingebauten Pritschen "aufgerüstet". Zum Gefechtsschießen wurden uns auch schon mal Reko- Personenwagen oder "lange Halberstädter" spendiert...

          


In Brest wurde dann der komplette Transport umgeladen.
Innerhalb der Sowjetunion gab es dann nur einen Standart-Flachwagentyp für die Fahrzeuge. Diese befanden sich oftmals in einem so schlechten Zustand, dass es durchaus vorkam, dass ein LKW durch die Planke einbrach. Das waren dann die Sternstunden unserer Kfz und Panzertechniker.

          

Diese "Taigatrommeln" ( Diesellok ) zogen den Transport. Wir haben Züge gesehen bei denen mit so einer Lok bis zu 150 Waggons gezogen wurden !


          
Zweifachverbund                                                       Dreifachverbund


Zum Mannschaftstransport wurden Ammendorfer Langstreckenschlafwagen genutzt.
Die Waggona konnten aber erst in "Besitz" genommen werden, nachdem der Arzt sie desinfiziert hatte und das Ganze mit Wasser nachgespült war.
Vorallem die Unteroffiziere und Soldeten dachten, das war das untere Ende der Fahnenstange. Aber sie hatten die Unterkünfte in Ashuluk noch nicht gesehen !

Einige Waggons trugen dabei noch Schilder mit dem Baujahr 1954 und stammten also noch aus Reparationslieferungen. Die Besonderheit gegenüber den deutschen Waggons war die in der Sowjetunion übliche Mittelpufferkupplung. Auf Grund der fehlenden Dämpfung gab es nur 2 Zustände - stehen oder fahren.
Nachdem der eine oder andere diese Besonderheit erst mal am eigenen Körper in Form von verschütteten Tee oder Suppe erlebt hatte ( im Gang oder auf der Uniform ), war man auch darauf vorbereitet.

Zu jedem dieser Waggons gehörte ein Samowar , ein Ofen mit dem der Waggon beheizt wurde und natürlich eine "Matka", die für die Heizung, den Tee und die Sauberkeit zuständig war. Im Dach der Waggons befand sich ein Wassertank für ca. 5000 l. Zusätzlich wurden pro Waggon noch zwei 200 l Wasserfässer mitgeführt.

Eine Besonderheit soll auch hier nicht unerwähnt bleiben. Die Wasserhähne waren nicht wie wir sie kannten, zum auf - und zuschrauben, sondern arbeiteten nach dem Prinzip des Rückschlagventils ( man mußte immer einen kleinen Stift in den Hahn drücken um Wasser zu haben ). Sehr interessant war es, wenn man dann 2 Hände zum Waschen brauchte und gleichzeitig noch Wasser wollte ;-)
Die alten Hasen hatte deshalb in weiser Voraussicht ein kleine Schüssel mitgenommen :-)

Bis Aschulug benötigten wir 14 Tage ( 1 Tag DDR, 1 Tag Polen, 12 Tage UdSSR ). Die Zeit bis zur Entladung sollte in der Regel mit technischer Ausbildung überbrückt werden. Dafür gab es sogar einen festgelegten Dienstplan. Für den Zugfunk waren die Polit's zuständig.

Ashuluk - endlich angekommen und erst mal entladen.


          

Während der Zeit, die wir auf dem Bahnhof standen, kamen auch Transporte aus Afghanistan an. Da schien es doch etwas haarig zugegangen zu sein, da die Fahrzeuge zum Teil zerschossen waren.





Fotos und zum Teil Text mit freundlicher Genehmigung von Frank Karsubke und Ralf Wagner